Videokonferenz September 2020

DKOU 2020 - Webmeeting

Am 24.09.2020 fand nach Pandemie-bedingtem Ausfall des Jahrestreffens in Seeheim im April sowie der Absage des DKOU 2020 ein Webmeeting statt, zu welchem wir dankenswerter Weise namhafte Referenten gewinnen konnten.

Erfreulicherweise nahmen an dieser Konferenzschaltung mehr als 30 Mitglieder unseres Konventes teil.


Allgemeines, Aus den Standorten

Die Sprecher des Konventes begrüßen die Teilnehmer der Videokonferenz und bedauern es sehr, dass die üblichen Treffen in Seeheim und das Businessmeeting in Berlin nicht stattfinden können. Herr Rickert berichtet kurz aus den Standorten mit Blick auf Nachbesetzungen und Berufungsverfahren.

Zum Zeitpunkt des Webmeetings hat Frau Histing die Nachfolge von U. Stöckle in Tübingen am 01.09.2020 angetreten.

Herr Kollege Renkawitz hat mit Datum vom 15.09.2020 die Nachfolge von Volker Ewerbeck in Heidelberg angetreten.


Forschung, Drittmittel

Herr Duda berichtet freundlicherweise über die sogenannten Clinician Scientist Programme, welche an die einzelnen Fakultäten gebunden sind und äußerst nützliche Förderprogramme für jede Karrierestufe forschender Ärzte darstellen. An die Teilnahme sind Vorgaben gebunden, welche standortspezifisch sind. Die Programme selbst sind auf Nachhaltigkeit bis hin zur Translation in den klinischen Alltag angelegt. Es wird empfohlen, sich standortspezifisch mit diesen Programmen auseinander zu setzen.

Abnehmende Antragszahlen bei der DFG haben dazu geführt, dass eine sogenannte Nachwuchsakademie gegründet wurde. Vorgesehen ist hierfür ein abgestuftes Schema, nach welchem aus ca. 40 Bewerbungen die besten 50 % der Anträge ausgewählt werden und die Antragssteller an einem speziellen Workshop weiter geschult werden. Es wäre das Ziel, dass aus diesen Aktivitäten Vollanträge hervorgehen, die dann wiederum kompetitiv, wie die sonstigen DFG-Anträge auch, begutachtet werden.

In einem nächsten Schritt sollen die inhaltlichen Themengebiete definiert und über Herrn Duda sowie Frau Ignatius verbreitet werden.

 

Lehre / Studium / Ausbildung

Herr Obertacke berichtet über den letzten Stand der anstehenden neuen Approbationsordnung für Ärzte ab 2025. Hierzu fand nach Eingabe mehrfacher Änderungen und Kommentare eine letzte Konferenz Anfang August 2020 statt. Wichtig ist es, bereits an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass das Studium zukünftig in 4 Prüfungsabschnitte eingeteilt werden wird (M1-M4) und dass ebenso eine Aufteilung des praktischen Jahres  in Quartale vorgenommen werden wird. Hinzu wird kommen, dass nach dem M2 eine wissenschaftliche Arbeit von den Studierenden anzufertigen sein wird.

Hierin ist sicherlich eine sehr gute Möglichkeit zu sehen, Studierende wissenschaftlich und fachlich auf unser Fachgebiet aufmerksam zu machen und entsprechend an uns zu binden.

In der jetzigen Version gibt es dennoch fortwährend Probleme, das eigene Fachgebiet zwischen den einzelnen Leistungsnachweisen zu identifizieren. Diesen Prozess gilt es weiterhin zu kommentieren und bestenfalls anzupassen.


O&U to Go

Herr Schulte berichtet über das Kurskonzept von O & U to Go. Hierbei handelt es sich um eine Aus- und Weiterbildungsplattform in Form von Web-Präsentationen, welche in einem 2-jährigen Turnus von bekannten und hochrangigen Referenten aus unserem Fachgebiet bestückt werden und sich in diesem Format sehr gut dazu eignen, z. B. morgens gegen 7:45 Uhr sowie abends gegen 20 Uhr abgerufen und als Teil klinikinterner Fortbildungen genutzt zu werden. Gerade in CORONA-Zeiten erscheint dieses Format sehr angemessen und fortschrittlich und hat sich bereits gut etabliert.

 

Gastbeitrag M. Menger, Dekan der medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes


„Gibt es eine Zukunft für die Universitätsmedizin?“


Wir danken Herrn Menger für den ausführlichen und kritischen Vortrag zu o. g. Thema. Wie es mit der Universitätsmedizin zukünftig weitergehen kann, wird sich nach Aussagen von Herrn Menger maßgeblich an der Finanzierung der Universitätsmedizin (öffentlich vs. privat) sowie an der Motivation des wissenschaftlichen Nachwuchses und den Möglichkeiten zukünftig Forschung betreiben zu können, messen.

Herr Menger betrachtet es als äußerst kritisch, dass eine breite wissenschaftliche Laufbahn mit dem Ziel einer Professur, respektive einer Klinikleitung, unter den derzeitigen Voraussetzungen als schwierig bis kaum mehr realisierbar anzusehen ist. Herr Menger favorisiert eine frühzeitige Selektion geeigneter Kandidaten (s. Vortrag Herr Duda), um dann in standortspezifischen Schwerpunkten erfolgreich wissenschaftlich tätig sein zu können. Nur über die Auswahl geeigneter Kollegen sowie die Definition von Schwerpunkten, in denen relevante und drittmittelkräftige Forschung vorangetrieben werden kann, dürfte zu einer erfolgreichen Karriereplanung führen. Es ist davon auszugehen, dass die Universitätsmedizin in der bisherigen Form nicht aufrechtgehalten werden kann, und dass auf der Ebene der Geldgeber sowie der Universitäten selbst in neuen Strukturen mit Schwerpunktbildungen sowie überregionalen und nationalen Netzwerken agiert werden muss. Gelingt es dem Einzelnen, sich an den entsprechenden Standorten in derartigen Netzwerken und entsprechender finanzieller Unterstützung wiederzufinden, so werden auch zukünftig wissenschaftliche Karrieren mit entsprechenden Leitungspositionen möglich sein.

Wir danken Herrn Menger für diesen Impulsvortrag, an welchen sich eine rege Diskussion in unserem Kreis anschließt. Die Teilnehmer des Webmeetings sind sich im Klaren darüber, dass die Möglichkeiten für unser Fach an den Standorten in der Regel begrenzt sind und dass zusätzlich die Nachwuchsprobleme zunehmen.


Diskussion / Sonstiges

Von den Sprechern wird vorgetragen, dass wir genau zu diesem Thema, sprich: „ Wie geht es weiter mit der Universitätsmedizin in O & U?“, eine Onlineumfrage unter den Mitgliedern des Konventes starten werden und werben bereits heute dafür, an dieser Umfrage zahlreich teilzunehmen.

Wir schließen das anregende Meeting mit einem Ausblick für das Jahr 2021, nach Möglichkeit mit unserem Meeting in Seeheim sowie dem Treffen im Rahmen des DKOU.

 

 

Autor: M. Rickert

 

 

 

 

 

 

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